Am Sonntag, den 17.03.2019, wurden die frisch restaurierte Kreuzigungsgruppe sowie die sanierten Friedhofswege im alten Teil des Gemeindefriedhofs in Bodenheim feierlich eingeweiht.

Die barocke, denkmalgeschützte Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1677 war sehr beschädigt und die ganze Wegeoberfläche des sogenannten „Kreuzwegs“ zwischen „Schwesterngräbern“ und „Priesterkapelle“ waren in einem sehr schlechten Zustand. Für die Gemeinde war es ein großes Anliegen diese Mängel zu beseitigen.

Unser Büro Enviro-plan (ehemals gutschker-dongus) wurde mit der Umgestaltungsaufgabe der Wegeachse betreut, damit nicht nur die restaurierte Kreuzigungsgruppe in einem ansprechenden, neu gestalteten Umfeld wirken und noch schöner wie bisher zur Geltung kommen kann, sondern auch um die Passierbarkeit zu verbessern.

Durch unsere durchdachte Planung konnten die Wege breiter und barrierefreier gestaltet werden, ohne große Änderungen am Grabumfeld vorzunehmen. Friedhofsbesucher müssen sich nicht mehr am Skulpturenensemble vorbei quetschen, denn der neue Weg führt Sie um die Kreuzigungsgruppe herum. Zudem wurde eine Freifläche geschaffen, die Besucher ermöglicht ungestört vor der restaurierten Sandsteinskulptur zu verweilen. Auch die umliegenden Gräber wurden in die Gestaltung mitintegriert und konnten, ohne diese zu versetzen, hervorgehoben werden.

Besondere Aufmerksamkeit bei der Planung bekam auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem alten Friedhof. Entlang der Wege wurden neue hochwertige Sitzmöglichkeiten geschaffen und vor der Schwesterngrabstätte sowie vor der Priesterkapelle wurde eine ansprechende Aufenthaltsfläche mit viel Platz gestaltet. Bei der Auswahl des Pflasters war uns wichtig den alten Charakter des Friedhofs zu wahren und zugleich neue farbliche Akzente zu setzen. Die Freilegung der Schwesterngrabstätte wertet ebenfalls die ganze Atmosphäre auf, denn durch die Rodung der umgebenden Gehölze konnte der Blick wieder freigelegt werden und diese markante Grabstätte entfaltet neue Strahlkraft.

Auch die Funktionalität fand Beachtung in der Planung. Die Schöpfstelle wurde auf eine neu gestaltete Fläche umgesetzt, sodass diese von allen Seiten des Friedhofs leichter zugänglich ist und die neue Kannenhalterung wurde direkt danebengestellt, um überflüssige Gehstrecken zu vermeiden. Eine Besonderheit und Herausforderung bei der Planung war der Umgang mit der Hanglage, die wir soweit es ging, behutsam durch Blockstufen abgefangen haben.

Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch kleinere Maßnahmen große Veränderungen bewirken können und für die Gemeinde von großem Nutzen sein können.